Im Test: Die Rab - Expedition Jacket – Daunenjacke

Anforderungen an eine Expeditionsjacke

Für die Besteigung eines 8000ers habe ich mich natürlich auch in Sachen Ausrüstung sehr gewissenhaft vorbereitet. Bei so einer Unternehmung stellt man im Wesentlichen zwei Anforderungen an eine Jacke. Sie muss unter extremsten Temperaturbedingungen schön warm sein und sie muss unter diesen Bedingungen funktional sein, sprich Reißverschlüsse, Taschen oder Kapuze sollten auch mit dicken Expeditionsfäustlingen bedient werden können.

Im Vorfeld der Reise habe ich so ziemlich jede verfügbare Expeditionsdaunenjacke anprobiert und verglichen, doch die Entscheidung viel schnell auf die Rab Expedition Jacket. Und später am Berg bestätigte es sich, ich hatte die absolut Richtige Wahl getroffen.

Vorteile der Jacke

Im Gegensatz zu manch einem Konkurrenzprodukt verfügt diese Jacke über eine Fülle kleiner Details, die aber einen großen Unterschied ausmachen.

• Die Expedition Jacket ist mit einer Daunenfüllung von 450g bei einer Bauschkraft von 850 cuin extrem warm und gleichzeitig sehr angenehm zu tragen ohne durch ihr aufgeplustertes Volumen in der Bewegungsfreiheit zu behindern. Da nimmt man auch gerne das Gewicht von 1370g in Kauf.  
• Die Reißverschlüsse sind sehr leicht gängig, die Zipper verfügen über große und sehr stabile Anhänger und der Frontreißverschluss ist sehr groß verzahnt, was ein Öffnen und Schließen der Jacke selbst mit Daunenfäustlingen erlaubt.  
• Ein weiteres Plus ist die Kapuze. Sie ist sowohl mit als auch ohne Helm sehr angenehm zu tragen und verfügt über einen mit Draht verstärkten Schild, der der Kapuze auch bei starkem Wind große Stabilität verleiht. 
• Eine Besonderheit der Jacke ist das Kragenkonzept. Der Kragen ist sehr gut isoliert und bietet im Frontbereich ein mit Daunen gefülltes Kissen, das bei vollständig geschlossener Jacke den Kragen verstärkt, das aber auch die Möglichkeit bietet den Kragen im Umfang zu erweitern ohne dabei die Jacke komplett zu öffnen (siehe auch Detailbild).
• Der größte Unterschied zu Konkurrenzprodukten ist sicherlich im Taschenkonzept zu finden. Die Jacke bietet 2 große Innentaschen im Brustbereich um Gegenstände körpernah und warmgehalten zu verstauen. Außen gibt es im Brustbereich 4 Reißverschluss-Taschen mit großen Öffnungen, die nach innen und außen mit einer Daunenfüllung isoliert sind. Diese eignen sich perfekt zum erwärmen kalter Hände selbst mit dicken Handschuhen. 2 weitere Taschen befinden sich im Hüftbereich, beide von oben mit Klettverschluss verschließbar, seitlich offen. Auf diese Weise bietet die Jacke den perfekten Stauraum für den Gipfelsturm, den man häufig ganz ohne Rucksack in Angriff nimmt.
• Für die perfekte Anpassung an den Körper bietet die Jacke in Summe 3 Gummizüge. Auf diese Weise lassen sich Kapuze, Taille und Hüfte perfekt formen.  

Technische Details 

Konstruktion: Expeditionsjacke
Außenmaterial: Pertex Endurance (100% Polyamid)
Innenmaterial: Pertex Microlight (100% Polyamid)
Isolation: Europäische Gänsedaune (850 cuin Bauschkraft); mittlere Füllmenge 450 g (bei Größe L)
Verschluss: durchgehender Front-RV (2-Wege YKK-RV; gefütterte innere Abdeckleiste)
Taschen: 8 Außentaschen; 2 Mesh-Innentaschen
Kapuze: ja (mit verstärktem Schirm, gefütterte Kapuze)
Gewicht: 1370 g (mittlere Größe)
Größen: XS - XL
Extras: Klett-Ärmelbündchen; DWR-Imprägnierung; langer Schnitt; Box-Wall Kammerkonstruktion 

Fazit: 

Ich habe diese extreme Jacke unter extremen Bedingungen getestet und bin absolut von ihr überzeugt! Sie besticht nicht nur durch ihre Wärme, sondern durch viele Details, die die Handhabung unter Extrembedingungen ermöglichen.

Die Jacke ist sicher für den Expeditionsbereich geschaffen aber auch geeignet für alle, die noch bei großer Kälte vor die Tür gehen und es einfach schön warm haben wollen.