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Skitour Sellrain

Fasching ist Pappnasenzeit! Es sei denn man nutzt die Tage zu einer Skitour in den Stubaier Alpen fern ab des Partyzaubers. Hier der Bericht von Bastian unterwegs mit dem DAV Memmingen...

Als Mitte Januar das neue Tourenprogramm der Sektion MM erschien, war von allen Interessenten der viertägigen Faschingsskitour Spontanität gefragt, lag doch der Anmeldeschluss für die Tour bereits einige Tage zurück. Doch schließlich war die Teilnehmerliste gut gefüllt und trotz zweier krankheitsbedingter Absagen machte sich am frühen Samstag Morgen um 6.00 Uhr eine zehnköpfige Gruppe auf den Weg in Richtung Stubaier Alpen.

Bastian auf der Schöntalspitze

Ein Teil der Gruppe zog nochmals die Felle auf und wir stiegen westlich in eine Scharte auf. In der Abfahrt warteten beste Verhältnisse mit einem traumhaften Pulverschnee auf uns. Am Montag fuhren wir zunächst ein Stück talauswärts nach Praxmar, von wo aus wir die Lampsenspitze (2875m) in Angriff nahmen. Das Wetter war nicht mehr ganz so gut wie noch am Tag zu vor aber durchaus brauchbar. Im Aufstieg stellten wir schon fest, dass diese Tour am Vortag stark frequentiert worden war, denn die Hänge waren schon stark zerfahren. Mit Ski konnten wir bis ein Stück oberhalb des Satteljochs gehen, die letzten Meter legten wir wieder unschwierig zu Fuß zurück. Und wie schon tags zuvor veranlasste uns ein unangenehmer Wind zur baldigen Rückkehr zum Skidepot. In der Abfahrt fanden wir dann teils pistenähnliche Verhältnisse vor aber auch immer wieder schöne Hänge mit noch sehr gutem Pulver. Am Abend setzte wieder leichter Schneefall ein und die Wetteraussichten für den abschließenden Dienstag waren nicht besonders gut.

Doch bereits auf Höhe Woringen geriet die Unternehmung im wahrsten Sinne des Wortes ins Stocken. Auf der Autobahn herrschte Hochbetrieb und uns schwante Arges. Im Endeffekt kamen wir jedoch deutlich zügiger als zunächst befürchtet über den Fernpass und erreichten noch vor 11.00 Uhr unser Quartier, den Alpengasthof Lüsens im gleichnamigen Ort. Da es noch immer dicht schneite, hatten wir keine besondere Eile und gönnten uns zunächst einen Kaffee. Gegen Mittag brachen wir dann zu unserer ersten Tour auf. Als Ziel hatten wir uns das Westfahlenhaus (2273m) ausgesucht. Wir wollten zunächst einmal die Bedingungen erkunden, an eine größere Tour war bei den Sichtverhältnissen ohnehin nicht zu denken. Also marschierten wir los und schon bald wurde klar, dass trotz ca. 25cm Neuschnee relativ wenig Schnee auf den steinigen Berghängen lag und Ziele wie der ursprüngliche geplante Lüsenser Fernerkogel unter diesen Umständen nicht erreichbar waren. Aus diesem Grund beendeten wir den Aufstieg auch schon ca. 200 Hm unterhalb des Westfahlenhauses, denn im Schlusshang war keine sinnvolle Abfahrtsvariante erkennbar. Daher waren wir auch bereits am frühen Nachmittag zurück in unserem Basislager und heizten als erstes die Sauna auf Betriebstemperatur. Für Sonntag meldete der Wetterbericht recht gute Aussichten und so wollten wir mit der Schöntalspitze (3008m) den ersten 3000er in Angriff nehmen. Und tatsächlich standen wir am nächsten Morgen bei bestem Wetter auf und brachen nach einem ausgiebigen Frühstück tatenhungrig auf. Direkt vom Gasthof aus ging es zunächst durch gestuftes, lichtes Waldgelände bergauf. Nach Erreichen der Baumgrenze querten wir zu einem Rücken der ein breites Becken in zwei herrliche Skihänge teilte. Die letzten ca. 150 Hm zum Gipfel waren schließlich auf Grund der Schneelage zu Fuß zu bewältigen. Auf dem Gipfel wehte an diesem Tag ein kräftiger und sehr eisiger Wind, sodass wir uns rasch an die Abfahrt machten.

Zwiselbacher Rosskogel

Um so überraschter waren wir am nächsten Morgen als uns blauer Himmel empfing. Und so beschlossen wir zum Abschluss der Faschingstour noch einmal eine größere Tour anzugehen. Wir packten unsere Sachen und fuhren mit dem Auto zunächst in Richtung Kühtai bis nach Haggen. Anfangs ging es lange Zeit flach hinein ins Kraspestal. Allmählich wurde das Gelände steiler und die erste anspruchsvolle Passage galt es an einer kurzen Steilstufe zu überwinden. Hier war der Bach teilweise eingefroren und das Eis schimmerte in wunderbaren Blautönen. Während wir nun über beste Skihänge weiter anstiegen, zogen nach und nach immer mehr Wolken auf und die Zuversicht den Gipfel zu erreichen sank stetig. Auf etwa 2700m galt es dann die zweite knifflige Stelle der Tour zu überwinden. Vor uns lag eine Steilstufe, die es zu beurteilen galt. Nach genauer Prüfung und den ersten Spitzkehren bewertete Gere den Hang als begehbar und gerade als wir den oberen Teil der Steilstufe verließen, riss plötzlich die Wolkendecke auf und nach einer ¼ Std. hatten wir wieder schönstes Wetter. Von hier an ging es durch eher flacheres Terrain in einem weiten Bogen hinauf zum Gipfel des Zwiselbacher Rosskogel (3082m). Ein Stück unterhalb des Gipfels machten wir noch Brotzeit und freuten uns bereits auf die Abfahrt. Vor uns lag ein traumhaftes Skigelände und hinzu kam, dass wir an diesem Tag die Einzigen auf dieser Tour waren und uns folglich ausnahmslos unverspurte Hänge erwarteten. Und so genossen wir die Abfahrt in vollen Zügen, machten Fotos und drehten einige Videos. Zum Abschluss ließen wir diesen super Tag und die gesamte schöne Faschingstour im Gasthof Zirmbachalm bei einem sehr guten Essen ausklingen. An dieser Stelle auch noch ein herzlicher Dank an unsere Tourenführer Gere und Fritz für ein rundum gelungenes langes Wochenende fern ab vom Pappnasentrubel.

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Datum:
02.02.2008 bis 05.02.2008

Location:
Sellrain, Tirol

Gipfel:
Schöntalspitze (3002m) , Lampsenspitze (2875m) , Zwiselbacher Rosskogel (3080m)

Gebirgsgruppe:
Stubaier Alpen

Land:
Österreich

Kategorien:
Skitouren

Tags:
Mehrtagestour , Skitour , Sellrain

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