Skitour Schöneberg

Allerdings hatte ich immer noch keine Skitour unternommen und so langsam begann es in mir zu kribbeln. Also rief ich am Freitag Abend kurzerhand einen alten Freund vom DAV Memmingen an um mich nach Geheimtipps zu erkundigen, da alle bekannten Skitouren-Routen längst zusammengefahren waren und der Schnee abseits der Pisten auch nicht mehr gerade Pulververhältnisse versprach.

Am nächsten Morgen trafen wir uns schon früh und machten uns zu dritt auf in Richtung Bregenzer Wald. Das Ziel: der 2282 m hohe Schöneberg. Das Wetter war wie schon in den vergangenen Tagen ein Traum und so marschierten wir gut gelaunt und voller Tatendrang los. Zunächst ging es über einige Almwiesen durch gestuftes Gelände hinauf an einer Ansammlung netter Hütten vorbei. Im Anschluss daran durchquerten wir einige Zeit lang ein Waldstück (welches auch schon mal mehr Schnee gesehen hatte), danach ging es oberhalb eines Gebirgsbaches einen Taleinschnitt entlang. Doch schon bald erreichten wir wieder gutes Skigelände und stiegen bis zu einer kleinen Hütte auf. Dort verließen wir die Aufstiegsspur und erreichten kurze Zeit später eine Stelle wo wir auf einem etwa 100m breiten Band queren mussten. Diese Stelle entpuppte sich schnell als nicht ganz trivial. An einem hart verharrschten Steilstück mussten wir die Ski auf den Rucksack schnallen und etwa 10 Hm bei deutlich über 50° Hangneigung zu Fuß zurück legen. Aber auch diese Stelle war gut zu meistern. Das folgende Stück war von immer wechselnden Schneeverhältnissen geprägt. Mal war es grundloser Triebschnee in dem keine haltbare Spur zu legen war, mal war es hart vereist und man hatte Mühe nicht bei jedem Schritt abzurutschen. Schließlich erreichten wir jedoch ein Kar, das zu einem Sattel unterhalb des Gipfels hinaufzog und wir fanden wieder eine gute Spur vor. Landschaftlich sehr beeindruckend legten wir die letzten Höhenmeter zurück.

Der Gipfel war sogar vom Sattel aus in wenigen Minuten problemlos mit Ski zu erreichen. Oben angekommen wurden wir mit einer traumhaften Sicht belohnt. Es schien die Sonne doch auch aufgrund eines leichten Windes wurde es mit der Zeit kühl. Wir hatten ca. 3h 45min für den Aufstieg gebraucht und freuten uns auch schon auf die Abfahrt. Da es sich vorwiegend um Nordhänge handelte, hatten wir auch durchaus brauchbare Abfahrtsverhältnisse vorgefunden. Wir genossen also noch unsere Brotzeit und machten uns für die Abfahrt zurecht. Und tatsächlich fanden wir auch immer wieder Abschnitte mit gutem Pulverschnee. Und so fuhren wir immer in der Nähe der Aufstiegsspur ab und erreichten nach ca. 1 h unser Auto.

Obligatorisch gehörte natürlich noch die Einkehr in einem Gasthaus im Bregenzer Wald dazu!