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Hochtour Schalfkogel und Eiskögele von der Langtalereckhütte

Geplant war eine Kurzversion der Obergugler Hütten Runde, mit Start in Obergugl, Zwickauer Hütte, Seelenkogel Überschreitung, Langtalereckhütte und Schalfkogel...dank dem Wettergott kam aber alles etwas anders...

Eigentlich wollten wir die Tour bei bestem Kaiserwetter machen, kurzfristig hat sich der Wetterbericht dann aber doch zu einer ziemlich großen Gewitterneigung umentschieden! So lief schon bei der Hinfahrt im Radio "Thunder" von den Imagine Dragons....Thunder and Lightning...Optimal ist das für Hochtouren natürlich nicht. Nachdem wenigstens der Samstag bis zum frühen Abend stabil sein sollte, sind wir trotzdem Richtung Ötztal aufgebrochen.

Mit Bahnunterstützung sollte es zunächst auf die Hohe Mut und dann über das Rotmoosjoch zur Zwickauer Hütte gehen. Sicher waren wir uns mit dem Wetter nicht und wollten deshalb mal auf der Zwickauer Hütte nachfragen, wie das Wetter aktuell auf der anderen Seite des Rotmoosjochs aussieht. Leider konnte uns das junge Mädel keine genaue Auskunft geben: "Wie das Wetter ist sehe ich nicht, es ist zu neblig draußen!" Stark...naja, wir sind trotzdem über den grünen Rücken Richtung Rotmoosjoch aufgebrochen.

Über dem Rotmoosjoch braute es sich immer dunkler zusammen und schließlich fing es ungemütlich zu Grollen an. Somit entschieden wir uns - bald im Regen - wieder ein Stück abzusteigen und zur Langtalereckhütte zu gehen.

Das war sicher die klügere Entscheidung und nach etwas Regen bekamen wir nochmal ein paar Sonnenstrahlen ab. Das letzte Stück zur Langtalereckhütte wurde es dann wieder feuchter und wir waren froh endlich die Hütte zu erreichen.

Hochtour auf den Schalfkogel (3537m)

Am Samstag wartete dann das erhoffte Kaiserwetter auf uns. Zwar war gegen Abend wieder etwas Gewitterneigung vorhanden, aber da wollten wir ja schon wieder zurück auf der Hütte sein. Unser Tagesziel war die Überschreitung des Schalfkogel. Dem schmalen Weg in Richtung Hochwildehaus folgend, hatten wir schon recht früh unser Ziel vor Augen... den Schalfkogel.

Etwas unterhalb des Hochwildehaus sind wir mit leichtem Höhenverlust zum Gurgler Ferner gequert. Der Gurgler Ferner bietet einen grandiosen Anblick, auch wenn er unter den letzten Sommern extrem gelitten hat! Wie wir später auf dem Ramolhaus erfahren haben, sollte er auch in der unteren Hälfte nicht mehr betreten werden, da er schon zu stark unterspült ist! Wir haben ihn realtiv mittig gequert, was unserer Einschätzung nach noch gut ging, in Zukunft würde ich die Route jedoch etwas weiter oben, also südlicher, ansetzen. Speziell, der Übergang vom Gletscher zurück auf den Fels, war bei uns etwas heikel.

Wir haben für den Übergang zwar eine leichte Querung zum Fels gefunden, jedoch war der Gletscher durch einen kleinen Bach von oben auch etwas unterspült und der Fels klitschig. Auf einem guten Standplatz haben wir uns deshalb entschlossen zu sichern, um die heikle Stelle zu entschärfen. Somit waren wir alle erleichtert gut oben im felsigen Gelände angekommen zu sein. Über Bänder sind wir dann im Fels nach links gequert und in leichtem Gelände weiter nach oben Richtung Kleinleitenferner aufgestiegen.

Über den Kleinleitenferner ging es dann hinauf ins Schalfkogeljoch und über den Grat weiter auf den Gipfel des Schalfkogel. Da wir die Überschreitung noch vor uns, beim Sichern etwas Zeit verloren hatten und das abendliche Gewitter sich schon ganz ganz langsam ankündigte, fiel die Gipfelrast leider etwas kurz aus und es ging mit einem kurzen Abstieg über einen Firngrat in einen Sattel und Richtung Nordost weiter. Der Grat ist nicht schwierig zu gehen, besteht aber zum großen Teil aus losem Schutt. Man sollte also aufpassen wo man hintritt und auf möglichen Steinschlag achten! Weiter dann auf den von der Firmisanschneide herabziehenden Gletscher hinunter und auf breiten Bänder mit leichtem Auf und Ab rüber zum Ramolhaus.

Am Ramolhaus gab es für uns dann eine kleine Stärkung vom sehr netten Personal und auch ein paar wenige Tropfen kamen vom Himmel. Das erwartete Gewitter blieb zum Glück aber aus. Und so setzten wir unsere recht lange Tagestour fort und sind das letzte Stück zurück zur Langtalereckhütte abgestiegen. Ein kleines Highlight ist die neu Hängebrücke über die Schlucht, wo früher einmal der Gurgler Gletscher war...

Bergtour auf das Eiskögele (3228m)

Die harte Tour vom Vortag in den Knochen und mit einer sehr ungünstigen Wettervorhersage, haben wir uns für eine kurze Tour auf das Eiskögele entschieden. Wir waren fest der Meinung, dass das Wetter sicher noch ein paar Stunden halten wird und es sah auch recht vielversprechend aus...

So ging es für uns dann in einem Gemisch aus Wolken, Nebel und Sonne auf gut markierten Wegen nach oben Richtung Eiskögele. Lange Zeit waren wir noch der Meinung, dass wir vielleicht sogar Glück haben könnten und es am Gipfel kurz aufreißt. Spätestens auf den letzten Metern war dann jedoch klar, dass es deutlich schneller zuzieht als gedacht und sinnvollerweise hätten wir auch direkt umkehren sollen...

Leider ist der Gipfeldrang so kurz vor dem Ziel dann oft stärker als die Vernunft und mit den Worten "Wird schon noch halten..." haben wir den Gipfel wenig später erreicht.

Noch am Gipfel hat es zu Hageln begonnen und im Laufschritt sind wir nach unten geeilt...Natürlich läuft man einem Gewitter nicht so einfach davon und in kürzester Zeit wurde es extrem ungemütlich! Wenn auf über 3000m Höhe die Blitze in unmittelbarer Nähe runterkommen, wünscht man sich dann doch schnell zurück auf die Hütte. Mit Wunschzauber war bei uns aber nichts los uns somit ging es im Laufschritt weiter und ich würde behaupten, dass wir eine der Top-10 Zeiten im Abstieg vom Eiskögele hingelegt haben....wenn nicht sogar die Bestzeit.

Am Ende war alles gut, als wir auf der Langtalereckhütte den Rest des Gewitters mitverfolgen dürften. Nach einer kleinen Stärkung haben wir uns dann wieder an den Abstieg ins Tal nach Obergurgl gemacht, wo bei der Heimfahrt erneut "Thunder and lightning" im Radio ertönte...

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Datum:
04.08.2017 bis 06.08.2017

Hütte:
Langtalereckhütte (2480m)

Gebirgsgruppe:
Ötztaler Alpen

Land:
Österreich

Kategorien:
Hochtouren

Tags:
Wochenendtour , Gletscher , Hochtour , Ötztal

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