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Bike and Hike Bergtour auf die Fallenbacher Spitze (2723m)

Nach einem von Haus- und Gartenbau geplagten Sommer musste noch eine richtige Bergtour her. Am Besten abseits vom großen Trubel, einiges an Höhenmetern, ein bisschen Kraxeln sollte dabei sein, evtl. auch Bike & Hike, tolle Landschaften und ein großartiges Panorama....ein Klassiker halt. Da passte die Bergtour auf die Fallenbacher Spitze (2723m) perfekt ins Programm!

Inspiration für die Tour war der Führer Alpine Bergtouren von Kristian Rath. Dort wird die Fallenbacher Spitze als Berg mit der Premium-Aussicht in den Lechtaler Alpen bezeichnet. Und das zurecht. Zwar hat man nicht die unglaubliche Fernsicht, aber perfekte Aussicht auf die "Kronjuwelen" der Lechtaler Alpen. In unmittelbarer Nähe befinden sich die Holzgauer Wetterspitze, Vorderseespitze, Freispitze, Rotespitze, usw.

Vorab sei gesagt, dass unsere Tour auf Fallenbacher Spitze definitiv eine alpine Unternehmung ist mit leichter Kletterei (I), Trittsicherheit sollte vorhanden sein und man sollte sich im alpinen Gelände orientieren können. Dann kommt dazu, dass auch noch das Wetter passen sollte. Bei uns war die Vorhersage zunächst ganz gut, wurde bis zum Tag X aber immer zweifelhafter. Abhalten ließen wir uns aber nicht, zur Not wären wir halt nur zum Berggasthaus Hermine zum Weißwurstfrühstück geradelt. Und ganz so abwägig war das nicht, da kurz vor Füssen noch die lezten Blitze der Nacht nieder gingen. Naja, ganz so schlecht war die Vorhersage für den Vormittag aber eigentlich nicht und Regen und Gewitter sollten erst am späteren Nachmittag wieder kommen und so sind wir gegen kurz nach 7 Uhr am Parkplatz in Bach im Lechtal mit dem Mountainbike gestartet.

Ein zunächst etwas steilere Straße geht recht bald in einen flach ansteigenden Forstweg über und führt uns auf unserer Route bis kurz vor Madau. In Fahrtrichtung blauer Himmerl, hinter uns aber noch eine recht düstere Wolke, die uns auch noch ein paar Regentropfen bescherte.

Kurz vor Madau biegt man dann rechts in Richtung Süd-West ins Alperschontal ab. Hier wird der Forstweg dann auch teilweise wieder etwas steiler. Nach der Brücke kurz unterhalb der Alperschonalpe war dann Schluß für die Räder und wir haben auf die Bergschuhe gewechselt. Das Wetter war zwar immer noch nicht ganz astrein, hat sich aber deutlich stabilisiert und noch immer waren wir in einem Gelände, wo wir schnell eine schützende Hütte oder mit den Rädern das Tal erreicht hätten. 

Ab hier geht es nun auf einem schmalen Pfad Richtung Ansbacher Hütte weiter, entlang eines kleinen Bachs durch ein wildes und landschaftlich extrem schönes Tal. Nach einer kleinen Engstelle am Bach erreicht man eine Bergwiese, der man noch ein kleines Stück folgt.

Philipp auf dem Rad im Alperschontal

Ausblick auf Freispitze, Rote Platte und Rotspitze

Kurz bevor sich der Bach in seine Urspünge teil folgt man einer Schneise in den Latschen nach rechts oben. Laut Führer schneidet hier der Weg ungefähr die 1900m Höhenlinie. Wenige Höhenmeter später folgt man einer Schneise direkt in Richtung Fallenbacher Spitze abzweigt. Der schmale Pfad durch die Latschen führt uns dann bis direkt unter die Felswand der Fallenbacher Spitze.

Nun folgt man zunächst über Wiesen und dann durch Geröll in allen Größen der Felswand bis kurz unterhalb der Gamskarscharte. Kurz vor Ende der goßen Felswand bietet eine Rampe einen recht einfachen Durchstieg. An deren Ende erreicht man dann größere Felsplatten, die man ganz links leicht umgehen kann.

Philipp auf der großen Platte

Nun geht es die letzten Höhenmeter recht einfach über den Grat zum Gipfel der Fallenbacher Spitze. Bis hier war das Wetter noch voll auf unserer Seite. Ein paar dunklere Wolken kamen aber schon näher. Es sah zwar nicht nach Gewitter aus und dahinter schien es wieder richtig schön zu werden, aber wir wollten den Abstieg über das felsige Gelände nur ungern bei Nässe antreten. Somit begnügten wir uns an einem Gipfel mit wirklich wunderschönem Panorama mit ein paar Gipfelbildern und machten uns wieder an den Abstieg.

Fallenbacher Spitze (2723m)

Sobald wir die felsigen Passagen überwunden hatten holte uns auch schon das Wetter ein und es begann leicht zu regnen. Schnell war unter einem Felsvorsprung ein relativ trockener Brotzeitplatz gefunden. Somit genossen wir dort unser Gipfelbier und saßen kurz darauf auch schon in der Sonne die hinter der Regenwolke hervor kam.

Danach machten wir uns weiter an den Abstieg. Vorsicht: Nicht auf Kreuzottern treten!! Das wäre mir fast passiert. Nachdem wir das Latschenfeld durchquert hatten kamen wir dann auch wieder am Bach durch die Wiesenlandschaft an und fassten den Entschluss, die letzten Sonnenstrahlen für eine Erfrischung im Bach zu nutzen.

Nun lag nur noch der Weg zurück zur Alperschonalpe vor uns, bevor wir uns dann auf die Räder geschwungen haben. Den Halt beim Berggasthaus Hermine konnten wir uns nicht verkneifen. Der kleine Abstecher bescherte uns zwar ein paar zusätzliche Höhenmeter, dazu aber einen schönen Terrassenplatz und ein kühles Getränk!

Zum Abschluss blieb uns dann nur noch der gemütliche Weg mit dem Rad ins Tal....

Fazit: Eine wunderschöne Bergtour auf die Fallenbacher Spitze, die wir in dieser oder ähnlicher Weise sicher bald mal wiederholen werden!

Kommentare


14. Juni 2017 18:10 - Herbert Bellmann  

Hallo Leute tolle Tour und Bilder! Möchte die Tour auch gern unternehmen. sind die Schlüsselstellen Rampe und Platten sehr ausgesetzt ,oder im Rahmen? Gruß Herbert

1. August 2017 16:41 - Martin  

Hallo Herbert, die Tour ist wirklich traumhaft und vor allem ist man im Normalfall komplett alleine unterwegs. Nach dem Abzweig ins Gelände ist die Hauptschwierigkeit die Wahl des richtigen Weges. Da haben wir uns mal etwas vertan und sind dann über eine etwas anspruchsvollere Platte geklettert. Die kann man aber seitlich super umgehen, was wir im Abstieg auch gemacht haben. Die eigentliche Schlüsselstelle ist dann die, die Du sicher auch meinst, kurz unter dem Gipfel. Das ist eine schön breite Platte mit einigen Rissen, an denen man gut nach oben klettern kann. Wirklich ausgesetzt ist diese Stelle aber nicht. Viel Spass auf der Tour! Martin

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Datum:
09.09.2014

Location:
Bach, Lechtal

Höhenmeter:
1700m

Dauer:
ca. 8 Std.

Gipfel:
Fallenbacher Spitze (2723m)

Hütte:
Berggasthaus Hermine (1308m)

Gebirgsgruppe:
Lechtaler Alpen

Land:
Österreich

Kategorien:
Bergtouren , Bike & Hike

2 Kommentare

Anspruchsvolle Touren abseits vom großen Trubel und das mitten im Allgäu und Lechtal. Richtig schöne Klassiker...was will man mehr. Das Buch ist momentan mein absolutes Highlight!


Die passende Karte dazu gibts vom Alpenverein.